Geplantes Chaos

Bereits seit einem halben Jahrhundert prognostiziert die Wissenschaft, von Jahr zu Jahr dringender, dass ohne entschiedenes und koordiniertes weltumspannendes Gegensteuern unter den gegebenen Wachstumsannahmen immer mehr politische, ökologische und ökonomische Strukturen partiell oder in Gänze zusammenbrechen und Krisen sich synergistisch verbinden werden. Ein chaotischer Dominoeffekt, eine Metakrise, droht weltweit.
Organisationen und einzelne Staaten arbeiten seitdem wie blinde Maulwürfe in den dunklen Gängen der Einzelprobleme, wo doch der Überblick und die scharfen Augen von Bussarden gefragt wären, um Veränderungen bereits aus größter Distanz zu erkennen.
Vergleichbaren Überblick versucht das Essay, nämlich die Aufgaben und Forderungen unserer Zeit ungeschminkt, klar und verständlich sub specie terrae, also unter dem Gesichtswinkel einer Weltsicht ohne politische Grenzen, zu beschreiben und einzuordnen,  damit der Leser den eigenen Standpunkt in Klarheit erkennen und Zukunftsfragen in das Gesamtgefüge einordnen und entscheiden kann. Der Text sei aber auch ein unverdaulicher Brocken allen Ignoranten - dem aufhorchenden, zielgerichteten Nachdenklichen hingegen ein Kompass.
Das Meer der Erkenntnis in eine universelle Betrachtungsweise muss er jedoch selbst befahren, die Kraft haben, das Land der Meinungen und die Gestade des Anthropozentrismus zu verlassen und den Blick auf die Lebensbedingungen der nächsten Generationen wagen.

Rahmenbedingungen weltweit
- Die Erdbevölkerung wächst netto täglich um ca. 200.000 Köpfe. Jeder Mensch vernichtet im Durchschnitt  in der Zeit seines Daseins ca. 20.000 Tiere und produziert darüber hinaus 200.000 kg Müll. Zur Existenz braucht er ca. 1,8 ha (incl. Infrastruktur, Wohnraum, Anbaufläche etc.), also ca. 360.000 ha, die der freien Natur täglich entzogen werden.

- Wissen, Bildung, Kultur nivelliert sich weltweit auf unterstem Niveau. Metaphysische Irrealitäten der diversen Religionen, ausgefochten in heftigsten Religionskriegen, treten somit an die Stelle von Erkenntnis, der Mensch fällt intellektuell in die Zeit vor der Antike zurück, ist aber mit der Technologie des 21.Jahrhunderts ausgerüstet, die er auf Grund seiner geistigen Beschränktheit zur Vernichtung der verbliebenen Natur einsetzt. Er vernichtet damit seinen eigenen Lebensraum. Die Vernunft hat ihren Kampf gegen die metaphysische und intellektuelle Verblödung der Massen verloren. Niederstes Bildungsniveau, Einschränkung der Freiheit, totale Überwachung, Entmündigung des Individuums sind die Folgen.

- Die Ökosysteme des Planeten sind irreversibel geschädigt und gleiten immer schneller in chaotische Prozesse ab. Klimawandel, Umweltkatastrophen, Verkarstungen, Überflutungen, Wasserknappheit, Abholzung des Regenwaldes, Ressourcenknappheit, Übersäuerung und Vermüllung der Meere, Rückgang der Artenvielfalt und Risse im ökologischen Netz, Pandemien, MRSA, Verseuchung von Wasser und Boden mit Antibiotika, Pestiziden und Nanoteilchen dienen lediglich hierzu als Beispielsausgriff.

-Arten, die ökonomisch nicht ausgebeutet werden können, werden durch die Menschenflut verschwinden, es sei denn, sie sind zu klein(Bakterien etc.), um sie  flächendeckend zu nutzen oder zu bekämpfen.
Der Artenrückgang beschleunigt zusätzlich in einem Rückkopplungsprozess die Verwüstung des Planeten, die den verbleibenden Menschenmassen künftig nur noch ein Vegetieren in einer reinen Menschenwelt mit genormten Landschaften, Industrienahrung, rechtlosen Massengesellschaften unter strengster Kontrolle und Meinungsdiktatur, erlaubt. An diesem Punkt wird auch der Mensch zum entmündigten Wesen degradiert werden, kulturelle und geschichtliche Wurzeln und Bindungen verloren haben, sklavenähnlich in Superstädten als vielstellige Nummer wohnen, seiner Arbeit in anonymen Industriekomplexen nachgehen, genormte und industriell gefertigte Nahrung erhalten, verpestete Luft atmen, gefilterte und selektierte Informationen hören, lesen und sehen und allerorten elektronisch kontrolliert und überwacht sein.
 
- Es gibt über 190 Staaten weltweit. Somit ist klar, dass es kein gemeinsames Handeln in irgendeine Richtung  (Klimaschutz, Bevölkerungswachstum) geben kann und geben wird. Kulturelle, politische, ökonomische Interessen sind zwischen 190 Partnern nicht in Einklang zu bringen. Alle Klimagipfel und UN-Beschlüsse sind somit obsolet und dienen nur der Vortäuschung rettender Aktivitäten.
-Das System Erde kollabiert an der Nutzenmaximierung einer Spezies. Die überwiegende Zahl aller Betrachtungsweisen zu Umweltproblematik und Bevölkerungswachstum sind mit dem Mangel der anthropozentrischen Weltsicht behaftet und berücksichtigen nur am Rande – und soweit es dem Nutzen des Menschen dient- andere Lebewesen. Notwendige Handlungen zugunsten des Planeten, seiner Natur und Tierwelt geschehen nur partiell und marginal als Alibifunktion. Nachhaltigkeit oder Denkumkehr fällt der Bevölkerungsexplosion zum Opfer. Diese Betrachtungsweise ist der Kulminationspunkt eines globalen Artenrassismus bzw. rassistischen Speziesismus. Brutalster, ungeschminkter archaischer Rassismus und Speziesismus findet sich aber immer dann, wenn sich die Expansionsbestrebungen gegen Sprachlose, gegen Wehrlose, gegen Ahnungs- und Arglose, also besonders gegen die rechtlose Tierwelt und ihren Lebensraum richtet. So wie jede kleine Gemeinde Lebensraum zugunsten neuer Wohngebiete für den homo stupidus schafft und damit Natur vernichtet, geschieht diese Vernichtung im großen Stil durch die Planierung der Regenwälder. Natur und Tierwelt sind und bleiben rechtlos, ihre Vernichtung ist das Mittel, die ungebremste Vermehrung des Menschen zu kanalisieren.
-Sämtliche Religionen, Philosophien, ökonomische Konzepte sind weltweit anthropozentrisch ausgerichtet. Monotheistische Kulte sind zusätzlich in ihrem Kern totalitär. So hat die Religion, der Gottesglaube, als ein Verklärungs- und Selbsttäuschungsmedium die Vernunft in weiten Teilen der Welt, in weiten Teilen des täglichen Lebens, ersetzt.
Alle Menschenrechtskonventionen bis hin zum deutschen Grundgesetz gestehen jedem Bürger sein Recht auf Irrationalität zu - und das in einer Welt, die an nichts mehr Mangel hat, als an rationalem, stringentem Handeln. Aber das Recht auf Irrationalität ist kein Geschenk einer menschenfreundlichen Herrschaftsstruktur, im Gegenteil. Die Irrationalisten lassen sich an diesem Kälberstrick geschickt durch die Arena des Weltgeschehens ziehen; Kaiser Konstantin wusste das bereits vor 1700 Jahren, heutige Machthaber wissen es - und nützen es skrupellos aus. Glauben als Gegenpol zur Vernunft ist ein essentiell wichtiges Machtinstrument geworden. „Die Gottesidee enthält die Abdankung der menschlichen Vernunft und Gerechtigkeit in sich; sie ist die entschiedenste Negation der menschlichen Freiheit und führt notwendigerweise zur Versklavung der Menschen in Theorie und Praxis.“ (Michael Bakunin)
-Der ökologische Fußabdruck der Welt verschlechtert sich jährlich rapide. Wollte man nachhaltig auf heutigem Niveau weiterleben, wären 1,5 Erden erforderlich, d.h., die Menschheit nutzt die Ressourcen von 1,5 Erden. Das bedeutet, dass die Erde über ein Jahr und sechs Monate braucht, um den Verbrauch der Menschheit eines Jahres zu decken. Nimmt man den Anspruch von Deutschland wären sogar 4 Erden notwendig. Die Erdbevölkerung lebt seit Jahren von der Substanz auf Kosten künftiger Generationen.
- Stark übervölkerte Lebensräume führen zu wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Verteilungskriegen, so dass zwangsläufig ein Ausweichen der Menschen in noch intakte Lebensräume erfolgt. Völkerwanderungen (Afrika/ Naher Osten nach Europa, Südamerika nach Nordamerika), soziale Unruhen, politische Instabilitäten, Finanzkrisen, (Jugend)arbeitslosigkeit, Altersarmut sind ein Teil der Folgen und werden zunehmend als politische Waffe eingesetzt.


Folgerungen

Die geschilderten Rahmenbedingungen setzen sich aus zahlreichen Einzelkomponenten zusammen, die sowohl lokal als auch global vorhanden sein können und zum überwiegenden Teil inzwischen irreversibel und nicht mehr zu ändern sind.
Das Zusammenwirken dieser Einzelkrisen, die sich meist synergistisch verstärken und aufschaukeln, führt aktuell zu einer Meta- oder Megakrise für den Planeten Erde, welche in ihrer Dimension, in ihrer Wirkung und in ihrer Entwicklungs- und Veränderungsgeschwindigkeit sowohl jegliche historische Dimension sprengt, als auch die Handlungsmöglichkeit eines einzelnen Landes übersteigt.
Ein Kollabieren der meisten Einzelsysteme in dem überschaubaren Zeitraum dieses Jahrhunderts ist wahrscheinlich, aber möglicherweise noch partiell korrigibel.
Ein Systemzusammenbruch auf Metaebene führt allerdings zu chaotischen Prozessen, welche die Überlebensfähigkeit   a l l e r  Lebewesen des Planeten gefährdet, wenn nicht gar unmöglich macht.
Betrachtet man vorstehend geschildertes Szenario der Einzelkrisen in seiner Gesamtheit, lässt sich die Situation des Planeten mit zwei Zügen vergleichen, die auf dem gleichen Gleis einander entgegen rasen. Der eine Zug repräsentiert das Wachstum der menschlichen Bevölkerung, der andere Zug den Ressourcenrückgang, die Vernichtung von Wald, Ackerland und Meer, kurzum die anthropogene Vernichtung der umgebenden Natur. „Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie vielmehr als einen Rechenfehler begangen: ein Attentat auf sich selbst“ schreibt der Philosoph Cioran – der Mensch, der Amokläufer der Evolution.
Die endliche Welt ist in ihrer Tragfähigkeit von menschlichen Lebewesen naturgemäß begrenzt, denn so wie man in eine Badewanne nicht beliebig viel Wasser einfüllen kann, genau so wenig kann die Erde unbegrenztes Bevölkerungswachstum verkraften. Eine Ächtung von Geburten findet trotzdem weltweit nirgends statt. Eine grundlegende zeitliche Verschiebung der geschilderten Situation wäre nur über einen konsequenten u n d  weltweiten Antinatalismus, also über die Umsetzung der lebensachtenden Ethik der Nachkommenslosigkeit,  gepaart mit einer stringenten Hinwendung zur Vernunft und der Ächtung jeglicher Gottesidee, zu erreichen. Diese Forderung ist jedoch nicht realisierbar, somit sind die letzten Bremsklötze gefallen, die den Absturz alles Lebenden ins apokalyptische Chaos auf diesem Planeten verhindert hätten.


Wirkungsfelder Europa


-Die Ströme der Völkerwanderung treffen auf ein Europa, das wirtschaftlich und organisatorisch eine extreme Bandbreite aufweist. Wirtschaftlich starke Staaten grenzen an ökonomisch schwache Volkswirtschaften; unterschiedlichste politische Gegebenheiten erschweren und behindern schnelles, zielgerichtetes Handeln.
-Es liegt in der Natur der Sache und der Menschen, dass diese Ströme in die Länder fließen, die für den Aufzunehmenden den größten Vorteil bilden.
-Zwei verlorene Weltkriege konnten die wirtschaftliche Kraft Deutschlands auf Dauer nicht brechen und insbesondere die USA fürchten den Stolz, die innere Kraft und die Identität der deutschen Bevölkerung mit ihrem Land als Triebfeder zu neuer politischer Weltgeltung. Es waren somit  Strategien der Siegermächte gefordert, ein ökonomisches und politisches Wiedererstarken Europas unter Führung Deutschlands zu begrenzen.
 -  Am schnellsten nimmt man einem Volk seine Identität, seine über Jahrhunderte gewachsene Kultur und innere Kraft, indem man es umsiedelt, in fremde Kulturen eingliedert. Das hat schon Karl der Große gewusst, als er auf anderem Weg der Sachsen nicht Herr wurde. Dies ist der effektivste Weg, die politische und ökonomische Herrschaft zu erobern.
-Ist das Volk aber zu groß, muss man den umgekehrten Weg beschreiten, nämlich in dieses Volk fremde Kulturen der vielseitigsten Art in erheblichem Umfang einmischen.
Dies geschah in Europa auf drei grundsätzlichen Wegen, die teilweise länderspezifisch unterschiedlich waren und es bis heute sind. Zum einen war es die Zuwanderung aus Kolonien, die nach dem zweiten Weltkrieg in die Selbständigkeit entlassen wurden, insbesondere in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden. Der andere Weg war die gezielte Anwerbung von Arbeitskräften zum Aufbau der heimischen Wirtschaft mit  Deutschland als Vorreiter.
Der dritte Weg aber, der nachhaltigste, ist die Völkerwanderung aus südlichen und östlichen Ländern, forciert durch die dortige wirtschaftliche Instabilität und durch die Flüchtlingswellen der Menschen, die den Bürger- und Religionskriegen ihrer Heimatländer entfliehen wollen. Dies wurde mit der Destabilisierung des Nahen Ostens und Libyens durch die Zerstörung dort immerhin funktionierender Verhältnisse unter Zuhilfenahme von dreisten Lügen (Massenvernichtungswaffen im Irak) initiiert und durch die USA ausgelöst. Es folgte danach zwangsläufig die Destabilisierung von Europa durch das Erzwingen von Massenflucht von Millionen Menschen in die EU.
-Flankiert wird die Destabilisierung durch opportunistisches Verhalten der in satter Wohlstandsagonie dahindämmernden Westeuropäer.
Getrieben durch eine bewusste Absenkung des Bildungsniveaus in Schule und Ausbildung, Propagierung von Mediokrität/Inferiorität als Leitkultur, massivste politische Propaganda über gleichgeschaltete Medien und ein seit Jahrzehnten der Bevölkerung eingeredetes und aufgezwungenes Schuldbewusstsein auf Grund seiner nationalsozialistischen Historie, hat sich die deutsche Bevölkerung zu einer leicht manipulierbaren und steuerbaren Gesellschaft mit zahllosen duckmäuserischen Individuen entwickelt.
Devotes Verhalten gegenüber jedem Nicht-Deutschen ist das Gebot der Stunde, das Wort „fremdenfeindlich“ die Verbalkeule der Propagandisten einer „bunten Kultur“. Gedanken- und Sprechverbote werden flächendeckend durchgesetzt, die Meinungsfreiheit begrenzt und sukzessive auf politkonforme Floskeln landesweit reduziert. Heuchelnde Politkader ehren zwar die Widerstandskämpfer der Nazizeit in Sonntagsreden und unterdrücken gleichzeitig mit totalitären Methoden heutigen Widerstand gegen ihre Politik.
„Denn nur dadurch, dass Widersprüche miteinander in Einklang gebracht werden, lässt sich die Macht unbegrenzt behaupten. Auf keine andere Art und Weise konnte der alte Zyklus gebrochen werden. Wenn die Gleichheit der Menschen für immer vermieden werden soll – wenn die Oberen, wie wir sie genannt haben, dauernd ihren Platz behaupten sollen -, dann muss die vorherrschende Geistesverfassung staatlich beaufsichtigter Irrsinn sein“ vermerkte George Orwell in seinem Meisterwerk „1984“. Aber „1984“ ist inzwischen sowohl real als auch in seinen Vorhersagen Vergangenheit.  „Neusprech“ hielt man einstmals für derart utopisch, dass nur ein müdes Lächeln im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts um die Lippen der damaligen Denkeliten spielte. Sie irrten fürchterlich. „Neusprech“ wurde eingeführt, das reale Neusprech übertrifft Orwells Phantasie um Potenzen. Aber die intellektuelle Versklavung der Menschheit war damit nicht beendet, sie ging und geht weiter, tiefer, radikaler, vernichtender. Nach „Neusprech“ führte man „Neudenk“ ein, die endgültige, die finale Gehirnwäsche der Menschen, seine Degradierung auf Roboterniveau. „Neudenk“ tönt aus allen Lautsprechern, „Neudenk“ atmet aus jeder Zeitung, jeder Nachricht, jeder Partei, „Neudenk“ ist die Fahne, unter der sich die entwurzelten, verdummten Apparate-Massen versammeln, die intellektuellen Krüppel, die den staatlich beaufsichtigten Irrsinn für Wohltat halten und nicht erkennen, dass sie an dem Seil ihrer Naivität in Kürze aufgehängt werden.

Zur Durchsetzung all dessen erfand man „Political correctness“ und sie wurde zum Schlagwort der Meinungslosen, der Angepassten, der Parteien, der Medien - mit verheerenden Freiheitsfolgen, denn:
1. Recht wird in Unrecht und Unrecht in Recht verkehrt, zugunsten eines politisch
akzeptierten Unrechts.
2. Meinungen werden gleichgeschaltet mit Hilfe von Behörden, Politik, Justiz, Kirchen und Medien.
3. Nur besonders Mutige oder Unantastbare wagen es, die Wahrheit und abweichende Meinungen auszusprechen.
4. Wer die Wahrheit ausspricht, andere Ansichten als die herrschende Denkwelt vertritt, wird geächtet, verleumdet, riskiert Strafen und Hausdurchsuchungen bis hin zur Gefängnishaft.
5. Politische Korrektheit ist aber der Anfang vom Ende des Rechtsstaates und der
Menschenrechte. Sie bedeutet den Zerfall der Rechtsordnung und das Ende der
Unabhängigkeit der Gerichte und macht aus freien Menschen Sklaven.
6.  Politische Korrektheit ist die Inquisition der Gegenwart und bedeutet: linientreu und gehorsam wider jede Vernunft und historischem Wissen– so wie das in jeder Diktatur üblich ist. Es sind die schwarzen Vorboten der Unfreiheit, die Vorboten geistiger Versklavung. „Das Abendland geht nicht zugrunde an den totalitären Systemen, auch nicht an seiner geistigen Armut, sondern an dem hündischen Kriechen seiner Intelligenz vor den politischen Zweckmäßigkeiten “ lehrte schon Gottfried Benn, deutscher Arzt und Schriftsteller und Livius formulierte 2000 Jahre vor ihm „Das ist das Wesen der Masse: entweder sie dient kriecherisch oder sie herrscht überheblich; die Freiheit, die in der
Mitte liegt, versteht man weder mit Maß zu erringen noch zu handhaben.“

-Vorstehender Prozess ist schleichend und die Wahrnehmung schleichender und stetiger Prozesse bedarf einer besonderen intellektuellen Sensibilität. Sprunghafte Veränderungen, die meist abrupt und ohne Ankündigung auftreten, fordern Reaktion und Positionierung des Betroffenen heraus. Erkannte stetige Veränderungen bedingen hingegen ein bewusstes, gewolltes Agieren, resultierend aus Wissen und Selbstdisziplin; sie setzen also Tugenden voraus, die sehr selten anzutreffen sind. Die Veränderungen finden vor dem Hintergrund der shifting baselines statt, die aber manipulierbar, politisch steuerbar und gezielt einsetzbar sind.
Shifting baselines kennzeichnen die „Veränderung der eigenen Wahrnehmung parallel zur sich verändernden Situation in der sozialen und physischen Umwelt ... dass kaum auffällt, wie radikal sich die Lebenswelt und die zu ihr gehörenden Normen und Selbstverständlichkeiten ändern, liegt auch daran, dass die fühlbaren Veränderungen nur einen Teil, oft einem verschwindend geringen, der gelebten Wirklichkeit betreffen“ schreibt Prof. Welzer.
-Kultur, Identität und volksspezifische Eigenschaften der heimischen Bevölkerung verwischen sich durch den rapide anschwellenden Zustrom unterschiedlichster Kulturen sehr schnell, werden von immer Wenigeren gepflegt, bis sie nur noch rudimentär vorhanden sind. Die neue Mischmasch-Gesellschaft - manche US-Planungen sprechen von einer anzustrebenden hellbraun-häutigen Spezies von durchschnittlich ca. 90 IQ, nämlich intelligent genug um zu arbeiten und zu konsumieren, dumm genug aber, die politische Absicht nicht zu verstehen oder gar zu erahnen - ist nun leicht steuerbar, da ohne Identität, Tradition, kulturelle Verwurzelung. Es erfolgt ein Bevölkerungsaustausch der bisherigen gebildeteren und anspruchsvolleren Stammbewohner gegen anspruchslosere und nicht in diesem Land verwurzelte Konsumenten. Es gibt in der Geschichte kein Beispiel (Rom/Amerika), dass massive Zuwanderung für die Stammbevölkerung nicht in der Katastrophe des Untergangs geendet hätte.
-Die Destabilisierung wird aber noch von einer völlig anderen Seite her betrieben. Seit Jahrhunderten sind die Eroberungszüge des Islam nach Europa an der Wachsamkeit der Kaiser, Könige und nicht zuletzt auch an der Wachsamkeit der christlichen Kirche gescheitert und in zahllosen Kämpfen abgewehrt worden. Es wäre jedoch die größte Täuschung anzunehmen, dass der Islam damit sein Ziel aus den Augen verloren und aufgegeben hat. Die Völkerwanderungen, die nun begonnen haben und auf Dauer bestehen bleiben, sind die raffinierteste Eroberungsstrategie der Geschichte, die perfekte Umsetzung der Sage vom trojanischen Pferd.
- Cui bono- wem nützt es? Die Antwort ist einfach und dennoch ernüchternd.
Ist ein ganzes Land oder gar ein ganzer Kontinent in die Identitätslosigkeit sowie kulturelle Beliebigkeit überführt und sind volksspezifische Besonderheiten irrelevant geworden, kann dieser Menschenbrei mit gleichgearteten Produkten, Ideen und Systemen beherrscht und durch ökonomische Abhängigkeiten gesteuert werden; die politische Lenkung und Steuerung wird vereinfacht.
Und wer erzwingt die Ausbeutung und ökonomische Abhängigkeit?
Zu allen Zeiten der Geschichte die Sieger, nicht primär nur Sieger aus blutigen Schlachten. Heute sind es die Sieger aus dem wirtschaftlichen Vernichtungskrieg, dem totalen Krieg schlechthin. So wie Rom einst die eroberten Provinzen plünderte, steuern politische und kommerzielle Kartelle in nutzbringender Symbiose - naturgemäß erheblich subtiler als in der Antike - das gleiche Ziel an, nämlich das politisch-ökonomische Diktat des Siegers. „Vae victis – Wehe den Besiegten“ war die Mahnung der Gallier an das besiegte Rom. Vae victis ist die heutige Mahnung an kommende Generationen.


Globaler Ausblick


Das Thema des herannahenden Chaos ist seit fast 50 Jahren auf der Tagesordnung unterschiedlichster Gremien und Länderregierungen. Zu erkennen sind minimale Veränderungen, die allerdings weder den globalen Krisen-Tsunami aufhalten noch verhindern. Alle Maßnahmen sind bisher länderspezifisch angelegt und somit global wirkungslos; es ist nicht gelungen, ein gemeinsames weltumgreifendes Handeln und Gegensteuern auf nur einen der Krisenbrennpunkte zu initiieren.
Die Politik, insbesondere die „demokratisch“ angelegte Politik, ist handlungsunfähig, da in Kompetenz und Änderungswillen überfordert und wird letztlich nur durch das Kurzfristziel des nächsten Wahltermins determiniert. Ansätze der Änderung scheitern an Experten-Kontroversen mit bezahlten Gegenexperten verschiedenster Interessengruppen und selbst für den potentiellen Konsensfall ergibt sich nach demokratischem Prinzip immer eine Verwässerung der Ursache- Wirkungskette. Das Krisenrad dreht sich schnell, dreht sich immer schneller, dreht sich synchron zum Bevölkerungswachstum. Die ungebremste Vermehrung der Menschen wird als Handlungsparameter nicht in die Überlegungen einbezogen, ist ein Tabu.
Wachstum ist nach wie vor das Gebot der Stunde, Wachstumskrisen werden mit Wachstumsbeschleunigungs- Gesetzen bekämpft, die Feuerwehr löscht mit Benzin!
Menschheit, Tierwelt und die gesamte belebte Natur schauen in den Abgrund, in die Hölle der Metakrise, in das Auge des Infernos. Ein Abwenden des globalen Zusammenbruchs wird und kann es nicht geben; die Aufzählung weniger Eckpunkte genügt zur Verdeutlichung.
In einer endlichen Welt, auf der Wachstum Handlungsmaxime ist, werden die Grenzen des Planeten, seine Tragfähigkeit - auch bei langsamstem Wachstum! - immer erreicht werden. Ob in 50 Jahren, ob in 500 Jahren – alles wird dieser Grundlogik unterliegen, mit der Folge, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt für jeden Neuankömmling auf dem Planeten ein bereits Existierender den Platz räumen muss.
Niemand wird seinen Platz freiwillig räumen. Verteilungs- und Überlebenskämpfe sind die Folge, Stärkere vernichten gnadenlos Schwächere, ein globaler Krieg ums Überleben entbrennt.
Regionen, die bis in unsere Tage noch von der steigenden Menschenflut verschont sind, werden in kürzester Zeit überschwemmt werden. Es wird ein globales, rechtloses Menschenmeer geben. Im Zuge dieser noch unvorstellbaren Völkerwanderung werden letzte Naturreste vernichtet werden, die Vielfalt des Lebens auf der Erde wird sich fast ausschließlich auf den Menschen reduzieren.
Tiere, die der Menschheit von Nutzen sind, werden unter grausamsten Bedingungen für den Konsum versklavt, Wildtiere werden mangels Lebensraum ausgelöscht werden.
Der Mensch nimmt den Platz der Tierwelt ein und wird als rechtlose, anonyme Masse von Nummern in anonymisierten und kontrollierten Städten ein elendes Dasein fristen. Sein Leben, seine Kultur wird wertlos; auch auf ihn wird dann das Grundaxiom zutreffen, dass alles, was im Überfluss vorhanden ist, wertlos, bedeutungslos wird.
Durch die Jahrhunderte aufgebaute und anerzogene kulturelle Hemmungen des Tötens, Raubens und Mordens werden für das persönliche Überleben wie eine Maske abgenommen, eine Maske, hinter der sich das Raubtier „Mensch“ zeitweise der Halluzination seiner Auserwähltheit, seiner Erhabenheit, hingab. Seine immanenten tierischen Instinkte werden wieder aktiviert.
Mit technologischer Raffinesse werden Überlebenskämpfe – jeder gegen jeden - solange geführt, bis schließlich die zu Neige gehenden Ressourcen, der gestiegene Meeresspiegel, die verkarsteten Landstriche, der fehlende Lebensraum auch diesem letzten Aufflackern ein Ende setzen. Im Strudel dieses Taifuns wird die anthropofugale Perspektive Realität, alles nähert sich dem Anorganischen, Mineralischen und Kristallinen an, bis nach einer Übergangszeit aus den überlebenden Mikroorganismen neues Leben entsteht, der Kreislauf des Leides, des Todes erneut beginnt.
Die Realisierung dieses Szenarios hat eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit. Ein Abwenden der Apokalypse würde nämlich bedeuten, dass eine umgehende, weltweite Aufgabe der Wachstumsideologie erfolgen müsste. Selbst wenn dieser unwahrscheinliche Fall im ökonomischen Bereich unter anderem durch ein Ende des Kapitalismus realisiert werden könnte, ist ein g l o b a l e s  Umdenken im menschlichen Fortpflanzungsverhalten nicht zu erwarten.
Und was erwartet Deutschland?
Man täusche sich nicht, aber die heutigen Zuwanderungsströme sind ein milder Vorgeschmack kommender Zuwanderungen. Der Strom wird nicht mehr versiegen, kann nicht mehr versiegen, die Büchse der Pandora wurde geöffnet. Die Fehler heutiger Entscheidungen, Entscheidungen getroffen als Resultat einer stupiden Toleranzideologie und als Barmherzigkeitswahn drittklassiger Humanitätsfundamentalisten, werden künftige Generationen mit einem schrecklichen Fluch dieser Fehlentscheidungen gedenken lassen, Entscheidungen, welche der nächsten Generationen das Vegetieren in Unfreiheit auf einem zerstörten Planeten beschert haben.
Und sub specie universi – unter dem Blickwinkel des Universums?
Der Schlusssatz gebührt dem Philosophengenie Friedrich Nietzsche:
„In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der »Weltgeschichte«; aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mussten sterben. – So könnte jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustriert haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt. Es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben.“

2.10.2015   Dr. Gunter Bleibohm

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