Fallenjagd - das unendliche Tierleid

Fallenjagd: Eine Zusammenstellung der Tierrechtsorganisation PeTA
Auch Ihr Tier ist gefährdet!


In Jägerkreisen fürchtet man nichts mehr als dass die Fallenjagd und Fallenunfälle von Haustieren in die Öffentlichkeit gelangen. Eine breite Diskussion über Sinn und Unsinn dieser brutalen und auch für Menschen durchaus gefährlichen Jagdart soll möglichst vermieden werden, stattdessen das Image des Jägers als angeblicher Heger und Pfleger des Waldes gepflegt werden.

Jahr für Jahr sterben in den deutschen Jagdrevieren unzählige Wild- und Haustiere einen qualvollen Tod in von Jägern und Jagdpächtern aufgestellten Fallen. Kaum einem ist bekannt, dass nicht nur in fernen Ländern sondern auch in Deutschland die Fallenjagd in den Jagdrevieren gang und gäbe ist. Damit fügen Jäger in unserem Land den betroffenen Tieren (und das kann Ihr Hund oder Ihre Katze sein) unsägliche Qualen zu.

Im Folgenden lesen sie einige gängige Argumente, die von Jägern gerne angeführt werden, wenn die Öffentlichkeit nach Fallen fragt. Die Aussagen wurden von Jägern gegenüber Menschen gemacht, deren Haustier plötzlich verschwunden war und die die Möglichkeit einer Tötung durch Fallen in Betracht zogen:

 

1. Jägeraussage:
Fallen sind in Deutschland nicht mehr erlaubt oder im Einsatz!
Stimmt nicht! Die Fallenjagd ist eine vollkommen gängige und weit verbreitete Jagdmethode in Deutschland. Allerdings wird sie von den Jägern vor der Öffentlichkeit verborgen. Mit der Falle wird insbesondere dem Fuchs, dem Marder, aber auch der Hauskatze nachgestellt. Auch viele Hunde erleiden Jahr für Jahr einen grausamen Tod in Fallen.

Zitate aus Gerold Wandel, Reviereinrichtungen selbst gebaut, BLV,. München, 2002:

„Die Hundefalle fängt den wildernden, oft stumm jagenden Hund, ohne großes Aufsehen zu erregen. „

„Ein unmittelbarer Beitrag für den Artenschutz ist das Abfangen von verwilderten Hauskatzen im Wildkatzen-Biotop“

„…die Hauskatzendichte von über 5,7 Millionen in Deutschland ist für die Hege eine unnatürliche Belastung, wenn im Revier die Katzen streunen und verwildern. Jeder kastrierte Hauskater reduziert die Dichte erheblich. Fehlt diese Vernunft bei den Hauskatzenfreunden, so ist ein verantwortungsvoller Tierschutz kaum erkennbar. Die Regulation der Katzendichte findet dann in der Tierarztpraxis, im überfüllten Tierheim und im Revier … statt.

2. Jägeraussage:
Erlaubt sind in Deutschland nur Lebendfallen.
Stimmt nicht! Erlaubt sind in Deutschland Totschlagfallen, die sofort töten sollen, und Lebendfallen, in denen das Tier gefangen wird.

Totschlagfallen sollen zwar sofort töten, tun dies aber häufig nicht. Viele Tiere sterben in diesen Fallen einen langsamen und qualvollen Tod.

Lebendfallen: Lebendfallen sind meist aus Holz oder Draht gebaute Kästen, in die ein Tier mittels Köder oder Duftstoffen, von der Industrie hergestellten Lockmitteln, gelockt wird.

Studien zufolge gerät das Tier in höchste Panik, wenn sich die Falle schließt - und verletzt sich durch verzweifelte Fluchtversuche oftmals schwer. Durch die panische Todesangst stehen die Tiere unter hohem Stress und sterben nicht selten an Herzversagen. Andere wieder liegen schwer verletzt oft über Stunden oder Tage hungernd und durstend, von grausamen Schmerzen gepeinigt in der Falle und warten auf den Tod. Zwar müssen die Fallen laut Gesetz täglich einmal kontrolliert werden, die Vermutung liegt allerdings nahe, dass dies nicht geschieht. Wenn die Fallen z.B. nur alle 2 – 3 Tage kontrolliert werden, hat dies zur Folge, dass die in den sog. Lebendfallen gefangenen Tiere qualvoll und langsam an Verletzungen oder Stress zugrunde gehen.

3. Jägeraussage:
Nach dem Fang mit einer Lebendfalle werden die Tiere wieder ausgewildert.
Stimmt nicht! Die meisten Tiere werden getötet. Das Ammenmärchen von der Auswilderung wird dem ahnungslosen Bürger erzählt, um die harte Wirklichkeit in unseren Wäldern zu verschleiern. Tiere, die von Jägern in Lebendfallen gefangen werden, werden meistens getötet. So z.B. Füchse und Katzen.

"Ein wuchtiger Schlag mit der Schmalseite ins Genick oder über den Fang leistet nicht weniger als eine Kleinkaliberpistole - und arbeitet lautlos." (zitiert nach K.Hutter, Ein lautes Wort gegen die stille Jagd)

4. Jägeraussage:
Fallen stehen nur irgendwo im tiefen, tiefen Wald.
Stimmt nicht! Fallen können überall stehen. Gerne werden sie in der Nähe von Hochsitzen oder auch ganz normalen Wegen aufgestellt, von wo aus sie leichter kontrolliert werden können. Auch Gärten, Schrebergärten, Langholzstapel, Feldgehölz, Betonröhren im Wald (z.B. unter Wegen), Feldscheunen, Strohhaufen, Reisighaufen und Zäune sind beliebte Fallenstellplätze. Die Falle wird mit Reisig, Bodenstreu etc. abgedeckt und so vor den Blicken des Spaziergängers verborgen.

Aus der Zeitschrift „Jäger“ (zitiert nach Dag Frommhold): „Als Ablenkung ist die Kanzel (Hochstand) hervorragend geeignet. Die Blicke der Wanderer schweifen mit Sicherheit zu ihr hinauf. Der Nistkasten, der an dem Baum in der Nähe hängt, stimmt den Besucher freundlich. Wir freuen uns also, wenn die Blicke nach oben wandern – denn unten stehen unsere Fallen.“

5. Jägeraussage:
Fallen fangen nur selektiv eine bestimmte Wildtierart.
Stimmt nicht! Tiere werden mit Lockstoffen in die Fallen gelockt! Lockstoffe für Füchse wirken häufig auch auf Hunde. Selbstverständlich können Tiere, die eine ähnliche Größe wie z.B. ein Fuchs haben, in die Falle gehen. Füchse haben in Deutschland keine Schonzeit. Es ist lediglich nicht erlaubt, säugende Fähen zu erschießen (was allzu oft missachtet wird). Ausnahme: Erwachsene Füchse haben in Berlin eine Schonzeit (nicht allerdings Jungfüchse).

6. Jägeraussage:
Fallen werden nur von Wilderern gestellt!
Stimmt nicht! Die Fallenstellerei ist in Deutschland eine gängige Jagdmethode der Jägerschaft. Jeder Jäger, der einen ca. 15 Stunden langen Fallenlehrgang gemacht und danach einen Fallensachkundenachweis vorlegen kann, darf mit der Falle jagen.

7. Jägeraussage:
Fallen werden in Fangbunkern abgesichert, damit nur das best. Tier hineingeht, z.B. der Fuchs. Es besteht keine Gefahr für Haustiere.
Stimmt nicht! Zwar gibt es gewisse Regeln für das Aufstellen und Absichern einer Falle. Letztlich liegt die Entscheidung wann, wo und wie eine Falle aufgestellt wird aber im Ermessen des Jagdausübungsberechtigten. Jeder Jäger hat hier seine eigenen Praktiken. Eine Kontrolle kann de facto nicht stattfinden. Und das Absichern einer Fuchsfalle vor z.B. gleich großen Haustieren ist gar nicht möglich. Durch sog. Fanggärten (die Falle ist nur auf best. Weg zugänglich) kann nicht verhindert werden, dass gleich große bzw. größere oder kleinere Haustiere in die Falle gehen.

8. Jägeraussage:
Die Fallenjagd des Fuchses ist nötig, da er durch die Übertragung von Tollwut und Fuchsbandwurm den Menschen gefährdet.
Stimmt nicht! Der Fuchsbandwurm stellt heutzutage für den Menschen eine nur äußerst geringe Gefahr dar, ebenso die Tollwut. Das schlechte Image des Fuchses als Tollwut- und Fuchsbandwurmüberträger wird jedoch sorgsam von der Jägerschaft gepflegt, um den Fuchs, welchen die Jäger als Beutekonkurrenten ansehen, uneingeschränkt verfolgen zu können. Es gibt fast überall nicht einmal eine Schonzeit für Füchse. Zwar dürfen rein rechtlich gesehen Fuchsmütter so lange nicht getötet werden, wie das Überleben ihrer Jungen davon abhängt. Tötet der Jäger jedoch erst die Welpen und dann die Mutter, ist das kein Problem. Die Fuchsmutter kann also selbst dann gejagt werden, wenn sie Junge hat. Selbst in Jägerkreisen wird heute zugegeben, dass die Gefahren durch die Tollwut und Fuchsbandwurm für den Menschen nur sehr gering sind. Im Übrigen wurde von Biologen festgestellt, dass die Nachwuchszahlen von Füchsen drastisch ansteigen, wenn viele Füchse durch Jagd ums Leben kommen, während in Gebieten, wo man die Fuchsbejagung eingestellt hat, sich die Fuchspopulationen von selbst regelt und Tollwut nicht auftritt.


Was Sie außerdem wissen sollten:
Fallen sind beködert, „wofür ein erfahrener Jäger eine für den Fuchs unwiderstehliche Witterung bestehend aus Maikäfern, einer handvoll Regenwürmern und einer Handvoll Katzenfleischstückchen mit Fell“ empfiehlt. (zitiert nach Dag Frommhold s.205)
Es wird mit Lockstoffen gearbeitet, die auch Haustiere anziehen. Baldrian, Fuchsurin, von der Industrie hergestellten Lockstoffen, z.B. für Füchse, die auch auf Hunde wirken.
Ca. 450.000 Katzen und 65.000 Hunde fallen jährlich Jägern durch Abschuss oder Fallenfang zum Opfer!
Nicht nur der Wald ist Jagdgebiet! Gejagt werden kann fast überall. Selbst der Campus der Universität kann ein Jagdgebiet sein.

 

Zurück